INSTRUMENTENPFLEGE : (3) DAS ÖLEN DES DIDJERIDU

BITTE LIES DIESE INSTRUKTIONEN ZUERST GANZ DURCH BEVOR DU ANFÄNGST !!!


Was du brauchst :
- Tesakrepp-Klebeband, breit
- Öl
- einen Krug mit Ausguss
- eine grössere Blechbüchse oder etwas ähnliches
- saugende Lappen
- einen Ständer fürs Didjeridu zum Trocknen (nicht zu schön, s. Foto)
- einen geeigneten Platz um die Arbeiten auszuführen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Dreckimmissionen beachten)
- eine Person mit ruhiger Hand, die dir hilft.

SICHERHEITSHINWEIS: in seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sich ein mit Öl vollgesogener Lappen spontan entzündet während er trocknet. Bewahre die gebrauchten Lappen in einem luftverschlossenen Behälter auf.


VORBEREITUNG DES DIDJERIDU:

- Versiegle die Aussenseite des Instruments bevor du mit Ölen beginnst (s. Versiegeln des Didjeridu) damit die Farbe und die künstlerische Arbeit auf der Aussenseite geschützt sind, falls während der Arbeit etwas Öl auf die Aussenseite gelangen sollte.

- Suche die Aussenseite des Instruments äusserst sorgfältig ab nach eventuellen Rissen - das Öl könnte durch fast unsichtbare Haarrisse rinnen und Flecken verursachen, die man fast nicht mehr beseitigen kann ohne dass man das Didjeridu neu bemalt - vor allem katastrophal, wenn die Flecken in mitten von künstlerischer Arbeit auftauchen.

- Entferne das Wachsmundstück (wenn notwendig)

- Baue eine Art Röhre auf das Mundstück auf. Das Ziel ist, eine Art Trichter aus Tesakrepp-Klebeband herzustellen, damit das Öl gezielt und kontrolliert ins Didjeridu gelangt, während das Mundstückende vor heruntertropfendem Öl oder Ölspritzern geschützt ist

Zuerst klebe einen Ring Tesakrepp-Klebeband auf die Innenseite des Mundstücks, so dass mindestens die halbe Breite des Klebebands gut an der Innenseite haftet. Drücke das Klebeband wirklich gut mehrmals am Holz an, bis du ganz sicher bist, dass es gut klebt, ohne irgendwelche Ritzen, wo das Öl vielleicht doch noch durchkommen könnte. Abhängig von der Grösse des Mundstücks (und von der Grösse deiner Finger), kann das eine wirklich knifflige Angelegenheit sein, einen ganzen Ring auf einmal zu befestigen, aber du kannst auch zwei Teilstücke machen, wenn du darauf achtest, dass die beiden Stücke gut aneinander kleben.

 

Je nachdem wie breit dein Klebeband ist, möchtest du wahrscheinlich noch einen zusätzlichen Ring auf den ersten Ring aufbauen, damit der Trichter länger wird.

 

Zum Schluss befestigst du noch einen abschliessenden Ring des Klebebands zwischen die Aussenseite des Mundstücks und den ersten inneren Ring. Das Klebeband sollte breit genug sein, damit du es gut auf der Aussenseite des Instruments befestigen kannst, es über den flachen Teil des Mundstücks nehmen kannst und dann noch mit der Aussenseite des im Inneren des Mundstücks angebrachten Klebebandrings verbinden kannst. Achte wieder darauf, dass das Klebeband wirklich gut hält. Du wirst es überall in Falten legen müssen, ausser an der Aussenseite des Instruments.

 

BEREITE DEINEN ARBEITSPLATZ VOR:

Wahrscheinlich willst du etwas auf dem Fussboden ausbreiten , um eventuelle Tropfen oder vergossenes Öl aufzufangen. Mach genügend Platz, damit zwei Leute sich bewegen können. Im Sommer kannst du draussen arbeiten, im Winter ist das keine gute Idee wegen der tiefen Temperatur und niedrigen Luftfeuchtigkeit.

Stelle die Blechbüchse oder was immer du benutzt, um das durchfliessende Öl wieder aufzufangen, auf dem Fussboden bereit, ebenso den Trockenständer fürs Didjeridu. Wie du siehst hat unser Trockenständer auf dem Foto zwei kleine Hölzchen, die die Bell vom Bodenbrett fernhalten. So kann überflüssiges Öl heraustropfen ohne einen See zu bilden , der dann nämlich an der Aussenseite des Instruments hoch kriechen könnte, Das Öl trocknet so auch schneller. Vor allem wenn du drinnen arbeitest: lege genügend Zeitungspapier unter den Ständer, damit überflüssiges Öl, welches vom Ständer herunter tropft aufgefangen wird.

Halte einen Lappen in Reichweite für dich und deine Helferperson (für Unfälle).

Fülle deinen Krug mit einer grosszügigen Menge Öl. Hab keinen Angst, dass es zu viel sein könnte - alles Öl, das nicht im Didjeridu bleibt, tropft ja in den Auffangbehälter und kann wieder verwendet werden.

 

ALSO, LOS GEHT'S:

Halte das Instrument verkehrt herum, mit der Bell zu dir, in einem Winkel von etwa 45°. Die Person unten hockt sich hin, hält das Mundstückende und sorgt dafür, dass das abfliessende Öl im Auffangbehälter landet. Die Person am oberen Ende hält die Bell mit einer Hand und den Krug in der anderen. Das Öl wird langsam und vorsichtig ins Bellende gegossen, während man das Instrument gemeinsam dauernd um seine eigene Achse dreht. Die Drehung ist notwendig, damit sich das Öl gleichmässig im ganzen Luftkanal verteilt.

 

Beim Eingiessen des Öls in die Bell giesse das Öl etwa 2 bis 3 cm unterhalb des Endes ein, um eventuelles Tropfen durch das Drehen zu vermeiden - diese Region bekommt automatisch Öl, wenn das Instrument zum Abtropfen auf den Ständer gestellt wird.

Wenn du den Inhalt des Kruges in den Luftkanal geleert hast, warte bis es am anderen Ende mehr oder weniger aufgehört hat in den Auffangbehälter zu tropfen, dann giesse das Öl in den Krug zurück. Dann kommst du wieder in deine ursprüngliche Position und wiederholst den ganzen Prozess zwei oder drei Mal, bis du überzeugt bist, dass der ganze Luftkanal geölt wurde. Wenn der Luftkanal relativ breit und gerade ist, kannst du deine Arbeit kontrollieren, indem du hineinleuchtest.

Wenn du zufrieden bist, hebe das Bellende so hoch, bis das Didjeridu aufrecht ist, mit dem Mundstückende noch über dem Auffangbehälter und warte so noch ein letztes Mal, bis das Öl sozusagen fertig ist mit Tropfen.

Der nächste Schritt muss sorgfältig und schnell ausgeführt werden. Die Person unten putzt restliches Öl, das noch am Klebeband-Trichter hängt ab und wickelt einen Lappen rund herum. Dann wird das Instrument schnell, bevor sich weitere Tropfen bilden, in die richtige Position gedreht (Mundstück oben) und auf den Trockenständer gestellt. Der Lappen ums Mundstück bleibt noch in Position, um Öl, welches sich im Trichterbereich gesammelt hat, aufzufangen, während man sorgfältig das Tesakrepp entfernt. Sei sofort bereit, weiteres Öl welches sich im Mundstückbereich angesammelt hat abzuputzen, bevor es anfängt am Instrument runter zu laufen.

Das Öl muss normalerweise mindesten über Nacht trocknen bis du ganz sicher bist, dass es aufgehört hat aus dem Bellende zu tropfen. Es kann übrigens passieren, dass sich Öl in Schlupfwinkel und Taschen im Luftkanal ansammelt und sich dann plötzlich aus der Bell ergiesst, wenn du das Instrument aufrichtest. Sei darauf vorbereitet, wenn du das Instrument aufstellst: Halte Abstand mit deinen Schuhen und mache die für das heraustropfende Öl genügend Platz mit einer grossen vorbereiteten Fläche

Währen das Instrument trocknet, vergewissere dich, dass sich keine Seen bilden und das Öl an der Aussenseite hoch kriecht. Du wirst zwei- oder dreimal zum Instrument zurück gehen wollen, um das abtropfende Öl von der Unterseite des Instruments abzuputzen.

Öle riechen. Während zwei oder drei Tagen wird dein Didjeridu ziemlich stark, aber nicht unangenehm, riechen. Wenn das Öl dann wirklich trocken ist, ist der Geruch minimal.

Wir empfehlen mit dem Benutzen des Instruments zu warten, bis das Öl richtig trocken ist. Das Spielen verursacht Feuchtigkeit und behindert den Trocknungsprozess.

Wenn du ein Mundstück aus Wachs anbringen willst, warte bis das Öl gut getrocknet ist, da das Wachs sonst nicht haftet.